Mischkulturen im Gemüsegarten

Mischkulturen im Gemüsegarten bieten zahlreiche Vorteile. So ermöglicht der Anbau in Mischkultur eine optimale Ausnutzung der vorhandenen Gartenfläche, was gerade in kleinen Gärten ein wichtiger Gesichtspunkt ist. Die weitestgehende Bedeckung der Bodenoberfläche während der gesamten Vegetationszeit ist ebenfalls ein Vorteil der Mischkultur. Für den Winter ergänzen Grüneinsaaten freiwerdende Lücken, so dass der fruchtbare Boden nahezu ununterbrochen beschattet und geschützt ist. Die Mischkultur bezieht sich allerdings nicht ausschließlich auf die klassischen Gemüsearten. Ein bunt gemischter Gemüsegarten, ergänzt durch farbenfrohe Sommerblumen und Stauden, gerät oft zum Schmuckstück am Haus mit hohem Zierwert. Weiterhin sorgt ein jährlich wechselndes Sommerblumenbeet in großen Gemüsegärten für eine gesunde Fruchtfolge. Als Umrandung zeigt ein Staudenband von Frühjahr bis Herbst Blüten.
 
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Pflanzpartner

Ob verschiedene Gemüsearten einen günstigen Einfluss aufeinander ausüben, lässt sich schwer nachweisen. In der Literatur finden sich zahlreiche Erfahrungsberichte über günstige oder ungünstige Gemüsekombinationen. Leider widersprechen sich die Beobachtungen häufig. Offenbar spielen neben Nachbarschaftseinflüssen die Standortfaktoren oder Pflegemaßnahmen eine wichtige Rolle. Das klassische Beispiel einer Mischkultur mit Zwiebeln und Möhren kann nicht empfohlen werden, da Nährstoff- und Wasseransprüche der Kulturen nicht übereinstimmen. Eine Abwehr der Möhren- bzw. Zwiebelfliege funktioniert nur in wenigen Fällen.

Pflanzbeispiele

  • Pflanzbeispiel auf kleinem Raum: Zwischen zwei Erbsenreihen passt eine Reihe Radies.
  • Pflanzbeispiel zur Bedeckung der Bodenoberfläche während der gesamten Vegetationszeit: Zuckermais steht von Anfang Mai bis Mitte September auf dem Beet. Bis Mitte Juni bleibt in den Zwischenreihen Platz für Spinat (Saat Anfang März unter Verfrühungsvlies), der bisMitte Mai geerntet werden kann.

Welche Pflanze gehört zu welcher Familie?

Die Kenntnis der botanischen Verwandtschaft bietet eine gute Orientierungshilfe für Nutzgärtner. Gemüse derselben Pflanzenfamilie sollten nicht neben- oder nacheinander auf das gleiche Beet gesetzt werden – oder nur mit ausreichend räumlichem Abstand. Sie haben die gleichen Vorfahren und haben daher oft ähnliche Bedürfnisse und benötigen nicht nur die gleichen Nährstoffe, sie leiden auch unter den gleichen Schädlingen. Sind die Pflanzen nur weitläufig oder gar nicht miteinander verwandt, vertragen sie sich bestens. Einige Pflanzen sind sich auch einfach nicht „grün“. Kartoffeln und Erbsen sollten etwa nicht zusammen auf ein Beet gepflanzt werden, auch Bohnen und Knoblauch vertragen sich gar nicht.

Doldenblütler: Fenchel, Möhren, Petersilie, Sellerie, Dill, Kerbel, Koriander, Pastinaken
Lippenblütler: Rosmarin, Basilikum, Bohnenkraut, Salbei, Thymian, Pfefferminze, Zitronenmelisse
Körbchenblütler: Zuckerhut, Endivie, Chicoree, Kamille
Kreuzblütengewächse der Gattung Kohl (Brassica): Brokkoli, Blumen-, Grün-, Rosen-, Rot- und Weißkohl, Wirsing
Kreuzblütengewächse der Gattung Rettich (Raphanus): Radieschen, Rettich
Kürbisgewächse: Gurke, Kürbis, Zucchini, Melonen
Lauchgewächse: Knoblauch, Porree und alle Zwiebeln
Nachtschattengewächse: Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Peperoni
Schmetterlingsblütler: Bohnen, Erbsen, Linsen
Gänsefußgewächse: Spinat, Rote Bete, Mangold
Liliengewächse: Schnittlauch, Knoblauch, Zwiebeln, Spargel

Probleme beim Anbau in Mischkultur

Zu enger Stand

Der zu enge Stand der Gemüsearten kann einen möglichen günstigen Einfluss einer Gemüseart auf ihre Nachbarkultur ist schnell zunichte gemacht, wenn die Kulturen zu eng beieinander stehen und sich gegenseitig Licht und Luft wegnehmen. Eng stehende Pflanzen bilden lange, schwache Triebe und sind krankheitsanfällig. Die zu enge Kultur ist der häufigste Fehler im Garten. Wer verschiedene Kulturen auf einem Beet anbaut, muss sicherstellen, dass jede Art jederzeit genügend Platz hat. Dazu muss die endgültige Größe schon bei der Saat bekannt sein und eingeplant werden. Kurzlebige Kulturen zwischen Pflanzen mit langer Entwicklungszeit, müssen unbedingt geerntet sein, bevor sie die Hauptkultur bedrängen. Beispiel: Steht die Zwischenkultur zu lange zwischen auflaufendem Zuckermais, so leidet dieser so stark, dass er niedriger bleibt und kleinere Kolben bildet als Zuckermais ohne Zwischenkultur.

Umständliche Pflege

Wer seine Pflegearbeiten schnell und rationell erledigen möchte, legt die Reihen so an, dass die Hacke zur Bodenpflege jederzeit leicht dazwischen durchgleiten kann. Außer bei engstehenden Saaten wie Radies oder Möhren ist es vorteilhaft, wenn die Hacke auch zwischen die einzelnen Pflanzen einer Reihe durchpasst. Mancher Gärtner ist versucht, in Mischkulturen die Reihen enger anzulegen. Dies ist nicht empfehlenswert, weil dann mühsam von Hand gejätet werden muss. Beispiel: Wer zwischen Gelbe Rüben Radieschen sät, sollte zwischen den Saatrillen auf jeden Fall eine Hackenbreite Abstand lassen (circa 15 cm).

Probleme bei der Ernte

Die Ernte reifer Kulturen ist erschwert, weil nebenstehende Kulturen geschont werden müssen. Beispiel: Beim Roden von Wurzelgemüse wie Gelben Rüben leiden oft auch die Feinwurzeln benachbarter jüngerer Kulturen, deren Wachstum daraufhin beeinträchtigt ist.

Genaue Vorplanung

Die Gemüsebeete sind bestmöglich ausgenutzt, wenn die langstehenden Hauptkulturen durch geeignete Vor-, Nach- und Zwischenkulturen ergänzt werden. Dabei bestimmt die Standzeit der Hauptkultur, welche weiteren Arten hinzukommen können. Nur durch eine gute Vorplanung kann der Gärtner sicher sein, alle Gemüsearten, die ihm und seiner Familie wichtig sind, auch in ausreichender Menge ernten zu können. Wer nur wenig Platz hat, muss demnach sehr detaillierte Vorüberlegungen treffen. Am besten zeichnet er einen Zeitplan für seine Beete wie im Beispiel unten. Wer viel Platz hat, kann besonders großzügig planen und möglicherweise freibleibende Flächen mit einer Grüneinsaat bestellen.

Planungsbeispiel

Beispiel

Quelle

Bayerische Gartenakademie