Paprika Capsicum annuum

Synonyme Spanischer Pfeffer, Peperoni, Gemüsepaprika
Klasse Bedecktsamer Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen Asteriden
Ordnung  Nachtschattenartige Solanales
Familie Nachtschattengewächse Solanaceae


Paprika - Aufzucht und Lebenszyklus


Boden:
Humoser, warmer, durchlässiger, nährstoffreicher Boden, der genügend Luft durchlässt. Am besten geeignet ist Kompost. Er ist am wirkungsvollsten, wenn er nur halbverrottet, aber durchgehend schwarz gefärbt ist. Die ehemalige Gewebestruktur kann noch zum Teil erhalten sein. Nicht nach frischem Mist anbauen.

Lage:
Sehr warmer, heller, geschützter Standort, auch Prallsonne. Am besten im Folientunnel oder im Gewächshaus.Wind- und frostempfindlich. Windschutz durch Mauer o.ä. oder transparente Plastikplatten, möglichst Südlage. Ist nicht genug Wärme gewährleistet, nur die dünnschaligen Sorten anbauen. Die amerikanischen Sorten sind empfindlicher als die ungarischen, gelbe Sorten keimen schwieriger als grüne oder rote.


Aufzucht:
Keine Staunässe! Paprika sind Selbst- und Fremdbestäuber, ihr Pollen leidet aber bei trockener Luft.

Humofix-Saatbad, danach 2 Tage in warmes Wasser legen. Aussaat Mitte 2 für Gewächshausanbau, Mitte 3 für Freilandanbau. Keimtemperatur 22 - 25°, später 16 - 18°. Keimdauer 14 Tage. Der Standort muss hell sein, aber ohne Prallsonne. Junge Pflanzen sind empfindlich gegenüber zu hohen Nährsalz-Konzentrationen, besser nur mit Kompost düngen. Auspflanzen ins Freiland, wenn die Nachttemperaturen nicht mehr unter 10° absinken und sich der Boden auf 15° erwärmt hat. Auf dem Boden eine schwarze Lochfolie ausbreiten, sie erhöht die Bodentemperatur um 4°. - Im Gewächshaus auspflanzen Mitte 4, etwas tiefer als vorher. Abstand 40/50 x 50/60 cm, je nach Größe der Pflanze und Anzahl der Seitentriebe. Die Temperatur sollte um 20° und etwas höher liegen. Drei Wochen danach anhäufeln. Boden immer locker halten, mulchen, später die Pflanzen stützen. Mit Pflanzenjauche oder organischem Dünger düngen, alle 2 Wochen. Bleibt die Temperatur bei Blüte unter 19°, werden keine Früchte gebildet.

Nach der Blüte reichlich gießen und düngen mit Kompost, dann alle 8 Tage düngen. Gegen Salze sind Paprika sehr empfindlich (Chloriddünger!). Paprika hat nur wenig Wurzelmasse, es muss deshalb immer wieder gegossen werden. Bei Trockenheit werden Blüten und kleine Früchte abgestoßen, die Früchte bekommen evt. längliche Risswunden. Bei Überdüngung werden die Triebspitzen schwarz. Wird nur mit Regenwasser gewässert, muss gelegentlich etwas Algenkalk zugegeben werden. Nicht mehr als dreitriebig ziehen, wie Tomaten an Stöcken oder im Gewächshaus an Schnüren. Die Königsblüte, die in der Mitte der ersten Stängelverzweigung ist, ausbrechen. Dadurch wird die Verzweigung der Stängel angeregt und die Ernte erhöht. Frühzeitige Ernte der ersten Frucht erhöht ebenfalls den Fruchtansatz. Ggf. mit Baldrian spritzen.

Eine schwarze Mulchfolie zur Bodenbedeckung ist nützlich, auch mit Brennesselblättern kann gemulcht werden. Für einige Wochen ein Vlies über die Pflanzen breiten. Vorkultur mit der Indianernessel fördert Aroma und Wachstum. Mischkultur mit Basilikum, Kapuzinerkresse, Kopfkohl, Petersilie, Porree, Ringelblumen, Sellerie. Unter Glas sollten sie mit Basilikum und Rainfarn, der direkt neben den beiden Eingangstoren angepflanzt wird, den Einsatz von Schmetterlingen, Ameisen usw. verhindern. Ungünstig sind Fenchel und Tomaten, wahrscheinlich auch Tagetes. Kräuter in der Nähe werden durch Überdüngung krank und ungenießbar.

Krankheiten sind selten, junge Pflanzen werden von Schnecken heimgesucht. Kerbel vertreibt Schadinsekten. - Aspirin vertreibt Schimmel an den Paprika - Jungpflanzen. Einen Tag in Aspirin, umso deutlich schneller werden die Paprikas heranreifen.


Ernte:

Ernten, sobald die Früchte ihre typische Farbe erhalten haben. Zuerst sind alle Sorten immer grün, sie können aber auch dann schon geerntet werden, obwohl sie noch unreif sind. Längere Ausreife kann zu Frucht- und Blütenabfall führen, sie schmecken aber süßer und fruchtiger. Auch der Vitamin - C - Gehalt erhöht sich. Im Herbst ggf. mit Vlies abdecken. Vor Frostbeginn die unreifen Früchte ernten und auch wie Tomaten behandeln. Nicht entgeizen, nicht schneiden.


Lagerung:
Im Kühlschrank hält sich der Paprika bei 8-10° C und viel Luftfeuchtigkeit im Gemüsefach etwa 2 Wochen.


Fruchtfolge-Fruchtwechsel:
Jährlich den Anbauort wechseln, mindestens 4 Jahre warten bis zum Neuanbau auf derselben Stelle.

Günstig:
Bohne, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Ringelblume.

Ungünstig:
Erbsen, Gurken, Kartoffeln, Sellerie, Tomaten. Paprika - Anfälligkeit für Pflanzenkrankheiten

Paprika - Verwertung als Nahrung:
Inhaltsstoffe Hauptwirkstoffe: Capsaicin (Säureamid, Verbindung des Vanillylamins der Methylnonensäure), Capsanthin, Vitamine C 100 - 300 mg/%, Citrin, a- und b-Carotin.

Paprika-Arten:

Pflanzenbeschreibung
  • Capsicum annuum Spanischer Pfeffer, Paprika
  • Capsicum annuum Cerasiforme-Gruppe: Zierpaprika
  • Capsicum annuum Conioides-Gruppe: Spitzpaprika
  • Capsicum annuum Fasciculatum-Gruppe: Büschelpaprika
  • Capsicum annuum Grossum-Gruppe: Gemüsepaprika, Süßer Paprika
  • Capsicum annuum Longum-Gruppe: Cayennepfeffer, Peperoni

MIt zunehmendem Paprikaverzehr in den letzten Jahrzehnten hat seine auch seine wirtschaftliche Bedeutung gewonnenn. Allerdings wird der überwiegende Teil des Angebotes aus dem Ausland, insbesondere aus Spanien, gedeckt. Für einen ausreichenden Ertrag im Erwerbsanbau ist in mittel- und nordeuropäischen Klimaten der Paprikaanbau dieser windempfindlichen und wärmeliebenden Pflanze ausschließlich unter geschützten Bedingen (Folientunnel) oder im Gewächshaus wirtschaftlich. 

Botanik

Paprikapflanzen sind krautige, mehrjährige Gewächse. Der bei uns angebaute Paprika gehört zu der Art Capsicum annuum und wird meist als einjährige Kultur angebaut. Dazu gehören der Gemüsepaprika, die Peperoni sowie der Chili.


Blühende Paprikapflanze

Gelbe Paprika


Paprika Samen

Paprika Blüte 

Paprika Fruchtformen
 

Herkunft


Ursprünglich kommt der Paprika aus Süd- und Mittelamerika. Es gibt über 2= Capsicum Arten. Etwa 5-7 Arten wurden schon sehr früh durch den Menschen selektiert und züchterich bearbeitet. Nach der Entdeckung Amrikas begann Schritt für Schritt eine Verbreitung nach Afrika und und Europa.

Saatgutübertragbare Krankheiten

  • Alfalfa mosaic virus (AMV)
  • Colletotrichum truncatum (Blattflecken)
  • Colletotrichum gloeosporioides (Blattflecken)
  • Macrophomina phaseolina (Stängel- und Fruchtfäule)
  • Pectobacterium carotovora subsp. carotovora (Weichfäule)
  • Pepper mild mottle virus (PMMov)
  • Phytophthora capsici (Blatt-, Frucht- und Wurzelfäule)
  • Pseudomonas solanaceanum und syringae (Blatt- und Fruchtflecken)
  • Tomato mosaic virus (ToMV), Tomaten Mosaikvirus
  • Xanthomonas campestris pv. vesicatoria (Bakterienfruchtflecken)


Sortenwahl Paprika

Es gibt eine große Anzahl an Sorten, deren Eignung für die betriebseigenen Gegebenheiten zu prüfen ist. Hilfreich bei der Sortenwahl sind die verschiedenen Sorten-Versuchsergebnisse, die man online in Hortigate.de lesen oder runterladen kann.

Anbau im Gewächshaus
Der Anbau von Paprika erfolgt in Mittel- und Nordeuropa beinahe ausschließlich in beheizten Gewächshäuser als erdelose Kultu

Paprika Saisonkalender

Gemüse aus der Region kaufen und saisonal verzehren ist meist für den Verbraucher preislich vorteilhaft und bringt ökologische Vorteile. Die Transporte bleiben kurz und die Ware ist im Normalfall nach der Ernte schnell beim Verbraucher. In einem speziellen Saisonkalen der Gemüsearten sieht man an Hand einer großen Grafik, wann einheimischer Paprika, auch im Vergleich zu anderen Gemüsearten, am Markt angeboten wird.  

Paprika Krankheiten und Schädlinge

Häufige Pflanzenkrankheiten Baumwollkapselwurm Blütenabwurf Erdraupen Fleckigkeit der Früchte Grauschimmel Sclerotiniafäule So  nnenbrand Thripse, Fransenflügler Weiße Fliegen

Paprikabestände können von einer großen Anzahl and Krankheiten und Schädlingen befallen und schwer geschädigt werden.


Blütenendfäule

Spinnmilben

Schneckenfraß

Pepper mild mottle virus


  •  

    Tomato spotted wilt virus

     

    Bortytis Befall

  • Grauschimmel

  • Rhizoctonia

    Phytophthora capsici Befall

Das Jordanvirus an Paprika

  • Jordan-Virus--Tomato Brown Rugose Fruit Virus (ToBRFV) in Hortipendium
  • Bilder
  • Jordanvirus

 

Nährstoffversorgung und Düngung


Paprika: Gut ernährt

Paprika: Stickstoffmangel

Paprika: Phosphormangel

Paprika:
Magnesiummangel


Paprika: Schwefelmangel


Paprika: Cacliummangel

Quellen
Georg Vogel (1996): Handbuch des speziellen Gemüsebaus. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-5285-1