Kürbis
Cucurbita pepo, Cucurbita moschata, Cucurbita maxima

Klasse  Bedecktsamer Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen Kerneudikotyledonen Rosiden Eurosiden I
Ordnung Kürbisartige Cucurbitales
Familie Kürbisgewächse Cucurbitaceae
Gattung Kürbisse Cucurbita


Kürbisse - Aufzucht und Lebenszyklus


Boden:

Humose, feuchte, nährstoffreiche Erde. pH 6,5 - 7.

Lage:
Warme, sonnige Lage, windgeschützt, z.B. direkt auf dem Komposthaufen.

Aufzucht:
Milch-Saatbad. Vorziehen ab April, 2 - 3 Körner in Töpfchen, nur die stärkste Pflanze belassen. Auspflanzen Mitte Mai. Abstand bis zu 1,50 x 1,50. Die Wurzeln dürfen nicht beschädigt werden. Triebe kürzen bei 60 cm Länge oder nach dem 4. Blattansatz. Ggf. mit weichem Pinsel künstlich befruchten. Nach Fruchtansatz hoher Wasserbedarf. Der Fruchtansatz ist meistens an den im Schatten liegenden Ranken größer. Wer kleinere Kürbisse heranziehen will, sollte den Haupttrieb kappen nach dem 5. oder 6. Blatt.

Große Kürbisse erhält man dagegen, wenn nur eine Blüte je Trieb belassen wird und alle Seitentriebe und alle Triebe hinter der Blüte bis auf zwei Blätter abgeschnitten werden. Wenn genügend Fruchtansätze, etwa 8 je Pflanze, vorhanden sind, alle weiteren weiblichen Blüten ausbrechen. An heißen Tagen Früchte mit feuchten Tüchern bedecken oder den eigenen umgeknickten Blättern, um Risse zu vermeiden.

Krankheiten sind selten, Jungpflanzen werden von Schnecken heimgesucht.

Kürbissamen am besten immer neu kaufen, Samen aus eigenem Anbau haben meistens völlig andere Eigenschaften, weil sich Kürbisse leicht mit anderen Sorten kreuzen. Das kann man allerdings verhindern, wenn man mit Pollen derselben Sorte die weibliche Blüte selbst bestäubt und sie anschließend zubindet. Die weibliche Blüte hat einen verdickten Stiel. Trocknen lassen, dann ggf. wieder aussäen.

Ernte:
Vor Frosteinbruch etwa Anfang November ernten. Frostschäden erkennt man an den wässrig aussehenden Stellen. Unreife Früchte können an einer sonnigen Stelle nachreifen. Getrocknete Kürbisstücke sind lange haltbar.

Die Kürbisse sind reif, wenn sie beim Klopfen hohl klingen, der Stiel verholzt ist und die Schale mit dem Fingernagel nicht mehr eingeritzt werden kann. Je kräftiger die Farbe und je kleiner der Kürbis, umso vitaminreicher und wohlschmeckender ist er. Sommerkürbisse wie Rondini und Zucchini werden unreif geerntet. Den Reifeprozess kann man fördern, indem man nicht mehr gießt und alle Wurzeln im Umkreis von 50 cm mit dem Spaten absticht. Bretter unterlegen, damit sie nicht faulen.

Möglichst lange draußen lassen, sie nehmen noch an Gewicht und Geschmack zu und halten sich besser als im Winterlager. Die Früchte selbst sind nicht so frostempfindlich wie die anderen Pflanzenteile.

Lagerung:
Nach der Ernte in einem warmen Heizungskeller für eine Woche und danach an kühlem Ort (10 - 15°) lagern, nicht in feuchten Räumen. Er bleibt dann bis in die ersten Monate des neuen Jahres frisch, besonders mit etwa 10 cm langem Stiel und wenn er keinen Frost abbekommen hat.

Nachbarschaften-Mischkultur:
Die Indianer Nordamerikas pflanzten Kürbisse in Mischkultur mit Mais und Bohnen. Die Kombination erweist sich immer noch als genialer Schachzug: Zuckermais dient den Bohnen als Rankhilfe, diese reichern über Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln Stickstoff im Boden an und versorgen Mais und Kürbispflanzen mit den nötigen Nährstoffen.

Günstig:
Brokkoli, Mais, Ringelblume.
Andere Mischkultur: Erbsen, Zwiebeln als Randbepflanzung. Sie sollen auch gut im lichten Schatten von Sonnenblumen wachsen. Beinwell: Er setzt Eisen, Kalium und Kieselsäure im Boden um.

Ungünstig:
Dill, Gurke, Kartoffeln, Kürbisse, Melonen.

Fruchtfolge-Fruchtwechsel
Vorkultur Kohlrabi, Nachkultur Buschbohnen, Feldsalat und Spinat.

Niemals:
 Dill, Gurken, Kartoffeln, Kürbisse und Melonen hintereinander an gleicher Stelle anbauen.

Der Speisekürbis (Cucurbita spp.) zählt zu den Kürbisgewächsen (Cucurbitaceae). Die Vielzahl der inzwischen bekannten Kürbisse wird oft unterschiedlich zusammengefasst: z. B. in 3 - 4 botanische Arten oder unter den Begriffen Winter- und Sommerkürbisse. Der Winterkürbis wird voll ausgereift geerntet ist zeichnet sich durch die sehr lange Haltbarkeit aus. Die Schale ist fest und hart und der Stiel leicht verholzt. Im Gegensatz zu den Sommerkürbissen ist das Fruchtfleisch weich und faserig. Sommerkürbisse sind zum Beispiel die Kürbisarten Patisson, Rondi und Zucchini. Sie sind meist milder im Geschmack und haben eine dünne Schale mit weichem Kern. Viele können daher mit der Schale verzehrt werden. Da sie meist unreif geerntet werden, besitzten sie eine begrenzte Haltbarkeit von ca. 3 Wochen.
In der englischen Sprache heißt der Kürbis „ Squash“ oder „Pumpkin“, siehe auch: Internationale Bezeichnungen

Speisekürbis Bilder


Ranke

Rankenwelt

Pepo: Ranke

Pepo: Ranke

Maxima: Guter Ranker

Maxima: Blatt
Maxima:Blattnerven
Pepo: Stängelqerschnitt

Männliche und weibliche Blüten

Männliche und weiblich Blüten geöffnet

Kürbispflanze blühend

Riesenkürbis

C. maxima subsp. andreana

Hokkaido Kürbis

Moschus Kürbis

Saatgut und Keimung

Die Samen der Speisekürbis Arten sind flach ellipsenförmig und haben je nach Art und Sorte eine sehr unterschiedliche Größe. Die Samenfarbe ist meist weißlich bis gelbgrau, kann aber auch, wie beim Ölkürbis, schwärzlich sein.

Sortenwahl Kürbis

Es gibt eine große Anzahl an Sorten, deren Eignung für die betriebseigenen Gegebenheiten zu prüfen ist. Hilfreich bei der Sortenwahl sind die verschiedenen Sorten-Versuchsergebnisse, die man online in Hortigate.de lesen oder runterladen kann.

Sorten Versuchsergebnisse
Hortigate: Kürbis Sorten
Eine große Hilfe können auch die jährlich aktualisierten Empfehlungen der Pfälzer Gemüsebauberatung in Neustadt/Wstr. sein. Sie werden in Hortigate.de zum Online-Abruf angeboten. Für Abonnenten sind sie kostenlos, ansonsten gegen eine Gebühr, abrufbar.

Anbau- und Sortenhinweise für den Anbau in der Pfalz
Sorten im Bild


Butternut

Tromboncino
C´ourge musquée

Maxima: Hokkaido

Maxima:Rouge vif d'Étampes

Maxima:Marrow Group Boston

Maxima:Turban Gruppe
Pepo: Ölkürbis Pepo: Spaghettikürbis

Anzucht

Speisekürbis werden sowohl als Pflanzkultur als auch als Direktsaatkultur angebaut.


Frucht mit Keimlinge

Jungpflanze im Topf

Junge Pflanze

 

Nährstoff-Mangel Bilder von der verwandten Gurke


Stickstoffmangel
Magnesiummangel
Kalimangel

Kalimangel

Schwefelmangel

Schwefelmangel

Mangan Mangel
Bormangel
Bormangel 

Pflanzenschutz

Speise-Kürbisse könnenvon verschiedene Krankheiten und Schädlinge stark geschädigt werden.

Abiotische Schäden

Nährstoffmangel oder -Überversorgung
Nährstoffmangel oder Überversorgung. Siehe die Fotos und Hinweise bei Gurken Blattvergilbungen
Beim Anbau von Kürbissen kommt es manchmal zu Blattvergilbungen bzw. Blattaufhellungen mit unklarer Ursache. In Frage kommen Ursachen wie z.B: Genetische Schwäche bestimmter Sorten, Stress, zu niedrige Temperaturen. Bei günstigeren Bedingugnen kann die Vergilbung wieder vergehen.

Weitere Hinweise

  • Decoding the cause of yellow pumpkin leaves.
  • What's making my squash (or pumpkin) leaves bright yellow?

Wichtige Krankheiten

Alternaria an Kürbis

  • A.alternata an Kürbis
  •  
  • A.alternata an Kürbis

  • Cladosporium cucumerinum (Gurkenkrätze)
  • Didymella bryoniae
  • Erysiphe cichoracearum (Echter Mehltau)
  • Fusarium oxysporum (Fusarium Welke)
  • Pseudoperonospora cubensis (Falscher Mehltau)
  • Sphaerotheca fuliginea (Echter Mehltau)
  • Virosen

Schädlinge

  • Mäuse
  • Raupen
  • Spinnmilben

Ergänzende HInweise

Beikrautregelung Beispiel Restunkräuter
Die Unkrautbekämpfung beim Anbau von Kürbissen erfordert einen beachtlichen Zeitaufwand und kostet viel Geld. Eine große Hilfe bietet in jedem Falle die optimierte Feldhygiene sowie das "Falsche-Saatbeet". Diese beiden Verfahren sind zu ergänzen mit einer mechanischen Unkrautbekämpfung und im konventionellen Anbau durch den Einsatz von Herbiziden. Im Einzelfall kann auch der Anbau in Mulchfolie hilfreich sein.

Mechanische Unkrautbekämpfung

Sowohl bei gepflanzten als auch bei direkt ins Feld gesäte Kürbiskulturen kann eine mechanische Unkrautbekämpfung hilfreich und sinnvoll sein.

  • Hilfreich ist es, den Reihenabstand der vorhandenen Hacktechnik anzupassen
  • Lieber in den Reihen enger säen bzw. pflanzen und dafür weitere Reihenabstände wählen
  • Je jünger die Unkräuter, desto leichter die mechanische Bekämpfung
  • In niederschlagsarmen Regionen und auf leichteren Böden ist die mechanische Unkrautbekämpfung am ehesten erfolgreich

 

Weitere Infos

  • Beikrautregulierung im Gemüsebau 

Lagerung

Je dickschaliger und je festfleischiger die Kürbissorte, desto länger kann man sie lagern. Dies trifft natürlich nur zu, wenn die Kürbisse gut ausgereift, unbeschädigt, ganz und mit verholztem Stiel eingelagert werden.

Beachten

  • Nur geunde Früchte für die längere Lagerung auswählen
  • Die Kürbisse müssen erst gut aushärten
  • Dazu möglichst erst etwa zwei wochen warm und trocken (In der Natur oder in der Halle)
  • Lagertemperaturen: 10-14°C, auf jeden Fall frostfrei
  • trockene Luft mit einer rel. Luftfeuchte von etwa 50%
  • Vorteilhaft ist die Lagering in Holzkisten
  • Lagekürbisse vor der Lagerung nicht waschen.

Verwendung in der Küche

Wie kleinzukriegen? waschen, dann halbieren und stückeln (Elektromesser oder Beil), mit Sparschäler oder besser mit scharfem Messer schälen, oder bei 200 ° C, 40 - 60 Minuten backen, dann zerkleinern oder im Ganzen kochen ( vorher einstechen), dann zerkleinern und entkernen (Messer, Löffel) und schälen Kürbisse haben meist ein wenig ausgeprägtes Eigenaroma. Sie sollten deshalb bei der Zubereitung möglichst pikant gewürzt werden. Die Garzeit für Kürbisse beträgt je nach Sorte 15 - 30 Minuten, gefüllte Kürbisse benötigen 45 - 60 Minuten.
Schälen oder nicht Schäen?
Hokkaido Kürbisse sind besonders beliebt, weil sie unter anderem eine guten Geschmack haben und weil sie bei der Zubereitung nicht geschält werde müssen. Alle anderen Speisekürbistypen verwendet man in der Küche ohne Schale. Zum Schälen haben sich u.a. Spargelschäler mit Pendelschneide.
Großküchenschäler
Großküchen verwenden zum Schälen ihrer Speisekürbisse, wie z.B. Butternut, Schälmaschinen.

Inhaltsstoffe

Kürbisse enthalten Vitramin A (!), B1,2, C, E, Pantothensäure, Alpha- und Beta-Carotin. Carotinoide sind in den orangefarbenen Kürbissen (z.B. sehr stark in den Hokkaido-Kürbissen) enthalten. Die Kerne enthalten fettes Öl, äther. Öl, Eiweiß, Pektine, Steroide, hormonähnliche Stoffe, Selen.

Die Kerne der in Österreich (Steiermark) und Ungarn angebauten Arznei- oder Öl-Kürbisse Cucurbita pepo convar. citrullina und deren Varietäten enthalten die seltenen Delta 7 - Sterole, Calcium, Eisen, Kalium (!), Kupfer, Magnesium, Mangan, Linolsäure (!), Phosphor, Selen, Sitosterin, Squalen, Zink, B-Vitamine, Vitamine C, D, E, Beta-Karotin., Pflanzenhormone. Verschiedene Sorten wie Godiva, Trick or Treat oder Triple Treat. 100 g Kürbis haben 25 Kalorien.

Der Verzehr von Kürbissen kann einen wertvollen Betrag zur gesunden Ernährung des Menschen leisten. So empfehlen z.B. die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ und die „Deutsche Krebsgesellschaft“ im Rahmen der Kampagne „5 am Tag“, fünf Mal am Tag eine Portion Obst und Gemüse zu essen.
Einen umfassenden Überblick über gesundheitliche Wirkungen von Gemüse findet man über die Internetseite „Gemüse-ist-mehr als eine Nahrungsmittel“. Hier werden Forschungsergebnisse aus der ganzen Welt in knapper, gut lesbarer Form aufgelistet und die vorbeugende Wirkung von Gemüse auf viele, meist chronische Erkrankungen dargelegt. 

Kürbis Saisonkalender

Gemüse aus der Region kaufen und saisonal verzehren ist meist für den Verbraucher preislich vorteilhaft und bringt ökologische Vorteile. Die Transporte bleiben kurz und die Ware ist im Normalfall nach der Ernte schnell beim Verbraucher. In einem speziellen Saisonkalen der Gemüsearten sieht man an Hand einer großen Grafik, wann einheimische Kürbisse, auch im Vergleich zu anderen Gemüsearten, am Markt angeboten werden.

Quelle